Freitag, (Reedel) 07.07.2023
Heute habe ich meine Fahrkarte für Tallinn wieder aufgeladen. Weil ich nicht genau weiß, wie die Zeit berechnet wird, habe ich für weitere volle fünf Tage aufladen lassen, damit bin ich mir sicher, dass es auch für den Montag (Montag ist der Tag des Rückfluges und ich wollte nicht mit dem Taxi fahren, reicht.
Auf jeden Fall bin ich nach einem kurzen Toilettenbesuch in der Markthalle (erweist sich als praktisch – weil kostenlos) mit der Linie 41 bis Landi gefahren, ganz im Westen der Stadt. Allerdings musste ich noch einwenig laufen, bis zur Endhaltestelle der Linien 21A, 21B und 41B Kakumäe, damit ich dieser Halbinsel die Aussicht auf die Ostsee genießen konnte. Solche Sachen macht man im Prinzip immer nur am Schluss der Reise, wenn man alles andere zentrumsnahe sich schon angeschaut hat.
Bis nach Kakumäe fahren die Busse seltener, vor allem am Wochenende. Die Gegend ist mit sehr viel Wald bestückt, hier wohnt auch zum Teil die gehobene estnische Schicht. Von einem Vorsprung sieht man die Ostsee. In den Onlinekarten ist ein Weg entlang der Küste eingezeichnet, der aber zum Teil schon eingestürzt ist. Weil den Weg nach Südwesten nicht gehen wollte, nicht dass die Schlagzeile erscheint: „Deutscher bei Klippenwanderung in Tallinn ums Leben gekommen“ und sich alle, die das lesen, sich darüber lustig machen, wie blöd man nur sein kann, bin ich mit dem nächsten Bus 3 Haltestelle gefahren, ehe ich dann am Kakumäe rand (Strand) ausgekommen bin. Man fährt bis zur Haltestelle „Sooranna tee“ der Linien 21A, 21B und 41B und läuft dann die Straße Sooranna herunter bis man den Strand, wo man lt Schild nicht frei pinkeln darf.
Es ist ein kleinerer Strand mit einem Verleih von allem, was das Wassersportherz begehrt und einer kleinen Imbißbude. Ich habe mir bei der netten weiblichen Bedienungen (gleich 3 junge Frauen, wobei eine mir in Erinnerung bis jetzt geblieben ist) ein Zweikugeleis für 4 Euro gekauft. Eine Kugel kostet 2,50 €. Auf jeden Fall habe ich das Eis dort gegessen.
Danach bin ich wieder in Richtung Landi (Haltestelle) gegangen. Dort an der Endhaltestelle gab es eine öffentliche Bücherkiste, wo ich mich mit estnische Literatur (und auch einem finnischen Buch) fürs Vokabel üben heraus gesucht habe.
Dann habe ich die Buslinie 21 genommen, die mich wieder zum Balti Jaam brachte. Ich fand dort nichts zum Essen, also habe ich mir im Rimi Supermarkt Telliskivi 61 10412 Tallinn, noch eine Packung Mini-Schnitzel gekauft preislich, wäre dass selbe, ob ich nun im Restaurant esse oder mir das selber mache.
Als ich den Supermarkt verlassen wollte, kam ein riesiger Schauer herunter, der mich zum schnellen Schritt zur nahegelegenden Haltestelle Telliskivi der Straßenbahnlinie 6 veranlasste. So bin ich wieder zu Magasini 29a gefahren bzw, gelaufen und habe mir dort etwas zu essen gemacht.
Am Abend habe ich ausnahmsweise nicht mal gejoggt und bin mit der Linie 73 von Oileme zum nordwestlichen Endpunkt in Kopli Liinid gefahren. Es war wieder trocken, die Sonne schien, also ausnutzen – was neues entdecken. Tallinn ist groß.
Dort gab es eine schöne Promenade (die Kopli liinde rannapromenaad) an der Ostsee. Es hab dort auch schöne moderne Häuser auf der Straße Sepa. Richtig schön aus meiner Sicht. An dieser Promenade gibt es zwar keinen Sandstrand, aber einen schönen und kurzen Weg direkt am Wasser. Der Wind blies durch das T-Shirt und meine kurze Tight erwies sich auch als richtig.
Am westlichen Ende kann man den Zerfall eines ehemaligen Wohnblocks sehen, der eingezäunt ist, man kann wohl ein Gleis einer Hafenbahn überqueren und kommt am Süsta park aus, wo die Endhaltestelle der Linie 6 und der Buslinien 32 und 72) sich befinden.
Es gibt dort die TalTech Eesti Mereakadeemia, ein großes stattliches Gebäude, welches sich an den Betriebshof der Straßenbahnen anschließt.
Witzigerweise ist mir da immer der rechte Schnürsenkel offen gegangen. Das ist mir noch nie passiert. Es hat aufgehört, als ich diesen Ort verließ. Ob hier geheime militärische Mächte am Spiel waren und die beiden Männer, die Tischtennis vor der Mereakadeemia gespielt haben, waren geheime russische oder estnische Agenten vom Staat? Kann ja alles möglich sein.
Ich pflege hier in meinem LibreOffice Calc eine deutsch-estnisches Vokabel“Buch“. Ich habe diese Datei nun in einem Sqlite3 Datenbank überführt. Wie man das macht? Diese Datei habe ich als .csv gespeichert.
Mit dem Befehl im Terminal (ich habe hier ein Linux drauf)
sqlite3 Datenbanname.db
erstellt man sich eine Datenbank.
Dann landet man Datenbank Syntax, vorne steht ein sqlite3>
hier erstellt man mit:
create table translate(estnisch varchar(255), deutsch varchar(255));
die Tabelle, die in meinem Falle „translate“ heißt.
Dann muss man den Mode ändern, um die Daten von der CSV-Datei zu importieren.
.mode csv
Danach kann man mit dem Befehl:
.import datei.csv translate
die Datei einfügen.
Mit
select * from translate
kann man überprüfen, ob das Programm etwas gemacht hat.
So kann man in SQlite3 Dateien von einer CSV-Datei importieren.
Da ich am Abend, also nach dem Essen abermals unterwegs war, habe ich auf das Joggen verzichtet. Erstaunlicherweise joggen hier nur Männer. Frauen joggen in Tallinn überhaupt nicht. Ich habe bislang nur mal eine in der Innenstadt gesehen.