Neue und alte Autobahnerfahrungen
Wegen eines VG bin ich heute nach Langenfeld im Rheinland gefahren und zwar mit dem Auto. Mit den ÖPNV ist das eine Horrortour, zumal sich die Firma in Berghausen befand. Die S6 fährt von Essen direkt dahin, bis zum Haltepunkt Berghausen, wo sich auch eine Wasserski-Anlage befindet. Die S-Bahn braucht 1 Stunde und 4 Minuten. Es hört sich wenig an, weil ich mit dem Auto auch ca. 1 Stunde und 10 Minuten gebraucht habe, aber das ist die Entfernung Haustür bis dahin. Zur Haltestelle laufen und zum Bahnhof fahren und dann noch angemessen warten, käme noch hinzu.
Außerdem ist das wie gesagt, ist das eine Horrortour. Vor sehr sehr vielen Jahren bin ich mal mit der S6 nach Langenfeld (Mitte) gefahren, um mir dort das Badminton-Bundesligaheimspiel des FC Langenfeld anzuschauen. Mir hatte das schon vorher gegraut. Ellenlange Fahrt und sie hält an sämtlichen dicken Bäumen – nichts für mich.
Also mit dem Wagen. Erst in Essen-Bergerhausen bin ich auf die A52 zum Kreuz Breitscheid gefahren. Dann auf die A3 abgebogen und bis Kreuz Hilden. Das ist ja eine Berg-und-Tal Fahrt, schon auf diesem kleinen Stück. Gut, man fährt ja auch durch die Randausläufer des Bergisches Lands, das nach einem Grafen von Berg benannt wurde, und nicht weil es gebirgig ist. Theoretisch ist die A3 dreispurig ausgebaut (für je eine Fahrtrichtung), aber schon beim Kreuz Ratingen Ost war die erste Baustelle und aus drei wurden zwei Spuren gemacht und danach am Parkplatz Sinderthal noch einmal das gleiche. Eigentlich hätte ich da mal kurz Pipi-Pause gemacht, aber durch die Baustelle, war die Zufahrt gesperrt.
Wie immer, sobald ich losfahre, meldet sich die Blase. Und das betrifft auch, wenn ich mit Bus&Bahn (entweder ist die einzige Toilette wochenlange kaputt oder man sucht im Regionalexpress fieberhaft irgendwo eine, und die einzige funktionstüchtige befindet sich meistens ganz hinten oder vorne) fahre. Immer oder sagen wir zu 95% und das obwohl ich vor dem Weggang noch einmal auf Tö gehe.
Ich hatte ja mal in Google+ vorgeschlagen, dass man Autos mit Toilette bauen sollte, dass man so einen Schlauch irgendwie einführen kann, der nach draußen geht und man bei einer Ampel irgendwie kurz macht.
Die Baustellenlänge beträgt 8km nach den Hinweisschildern vom Parkplatz Sinderthal. Da ich beim Kreuz Hilden auf die A46 Richtung Düsseldorf gefahren bin, weiß ich nicht genau, wo Ende war. Von der A46 bin ich am Kreuz Düsseldorf-Süd auf die A59 gefahren. Da scheint aber das Geld zu fehlen, denn die Straße ist vom Fahrbahnbelag grauenhaft. Man merkte auch, besonders auf der Rückfahrt, dass manche Stellen nur ausgebessert wurden. An der Ausfahrt Richrath bin ich dann von der A59 gefahren und habe dann auch einen natürlichen Ort gefunden, mich zu entleeren, denn ich hatte noch über eine Stunde bis zum VG. So lange hätte ich es nie ausgehalten.
Nach dem VG bin ich zurück auf die A59 bis Kreuz Düsseldorf-Süd und dann auf die dreispurige A46 allerdings wieder bis Sonnborner Kreuz. Hier habe ich die A535 bis Kreuz Velbert-Nord genommen. Das ist eine gute Alternative zur A52, die ja wegen der nun laufende Spielemesse in den Messehallen in Rüttenscheid ziemlich voll sein soll. Im Verkehrsfunk auf WDR2 kam zwar nichts, aber ich wollte auch nichts riskieren. Die als damalige B224 gebaute A535 ist wunderbar zu fahren, landschaftlich auch sehr reizvoll.
Hier muss man etwas aufpassen, am Ausbauende, denn wenn man nach Essen-Zentrum möchte, muss man links bleiben. Rechts, der Hinweis auf die B224 bringt einem nur durch das enge Essen-Werden, Werdener Berg (besonders im Winter nicht empfehlenswert, wenn mal wieder Glatteis herrscht, wird dieser komplett gesperrt und wir reden hier von einer Hauptachse im Individualverkehr und im ÖPNV (die Linien SB 19 (manchmal) und 169 verkehren hier), Rüttenscheid etc…
Die andere Variante über die A44 ist viel direkter und sicherer. Die A44 übernimmt ab der AS Langenberg den ehemaligen Abschnitt der Bundesstraße B227 und endet an der AS Essen-Heisingen. Hier führt die B227 erst als Wuppertaler Straße später als Ruhrallee weiter.
Ich verlasse die B227 an der Westfalenstraße und biege rechts nach Essen-Steele ab und weiter über das östliche Frillendorf nach Stoppenberg. Die Ruhrallee führt im Prinzip direkt ins Zentrum.
Insgesamt bin ich 125 km heute gefahren. In Baustellen meistens 80 km/h, aber sonst so um 100 km/h. Das reichte dicke. Ich bin 2 Stunden und 15 Minuten früher losgefahren und bin nur mit der Ausnahme auf A46 bis zirka der AS Haan Ost auf dem Rückweg 120 km/h, weil ich auf dem Mittelstreifen die rechtsfahrenen Fahrzeuge überholt habe.
Hätte ich meine Bewerbung nicht zurück gezogen, wären es wohl fünfmal in der Woche so eine Distanz zu bewältigen. Aber ich bin klug beraten, auch aus meiner Erfahrung mit anderen ehemaligen Arbeitsstellen, wenn es einem nicht so gut gefällt, dann lieber abzusagen. Ich habe es direkt im Gespräch gemacht, nachdem ich da für ca. 30 Minuten in den vermeintlichen Alltag geschnuppert habe. Es bringt für keine Seite, wenn man täglich 125 km fährt, mal mehr oder weniger und es klappt nicht so gut.